An der Erlanger Uniklinik kämpfen derzeit Servicebeschäftigte trotz schwerer Einschüchterungsversuche für ihre Eingliederung in den Tarifvertrag der Länder. Wie in den meisten Kliniken wurden die Arbeitsbereiche ausgelagert, um auf Kosten der Beschäftigten Geld zu sparen. Am Mittwoch, 20. März traten sie erstmals in den Warnstreik. Zuvor hatte die Klinik Service GmbH Erlangen versucht den Streik verbieten zu lassen, da sie der Ansicht war, nicht ver.di, sondern die IG Bau sei zuständig. Dies scheiterte jedoch vor Gericht.
Die KollegInnen der Klinik Nürnberg Servicegesellschaft hatten sich in jahrelangem Kampf zwar durchgesetzt und müssen seit Anfang des Jahres wieder nach TVöD bezahlt werden. Mit Tricks versucht die Klinik aber nun sie um angemessene Bezahlung zu betrügen. Durch systmatisch falsche Eingruppierung werden die Löhne gedrückt. Es handele sich um einen offensichtlich rechtswidrigen Versuch, die für die Patientenversorgung unverzichtbare Arbeit der mehrheitlich weiblichen und migrantischen Servicebeschäftigten weiterhin in unzulässiger Weise abzuwerten, so die Gewerkschaft ver.di.
Am vergangenen Donnerstag traten die Servicebeschäftigten wieder an die Öffentlichkeit. Mit aktiven Mittagspausen am Klinikum Nord und Klinikum Süd forderten sie vom Klinikum und den politisch Verantwortlichen endlich für eine gereche Bezahlung zu sorgen.
Karin Reinfelder, ehemalige Betriebsratsvorsitzende der KNSG erklärte: „Wir sind wütend und enttäuscht, dass uns weiterhin mit Abwertung und mangelndem Respekt für unsere Arbeit begegnet wird. Der Unterschied zwischen der Entgeltgruppe 1 und der Entgeltgruppe 2 be- trägt zwischen 430€ und 660€ im Monat! Dabei gibt es keine EG 1 im Krankenhaus. Unsere Arbeiten sind nicht „einfachste Tätigkeiten“, wie es in der Eingruppierungsordnung des TVöD heißt, sondern verantwortungsvoll und unverzichtbar für die Versorgung der Patient*innen.”
Reinfelder hatte am 8. März den Brot- und Rosen-Preis der bayerischen DGB-Frauen erhalten. Sie habe mit ihren Kolleginnen und Kollegen dazu beigetragen, den Leitsatz „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ Realität werden zu lassen. Solidarität habe nichts mit Bittstellerei und Almosensammeln zu tun, sondern sei eine echte Gegenmacht und Kritik an den herrschenden, vor allem von Männern geprägten, Machtverhältnissen, so hieß es in der Laudatio.