Wie überall macht sich auch bei den Beschäftigten im Gesundheitswesen Existenzangst breit. Eben erst erkämpfte Lohnerhöhungen werden augenblicklich von der Inflation aufgefressen. Die Initative ruft gemeinsam mit dem Bündnis „Gemeinsam kämpfen! Ihre Krise nicht auf unserem Rücken“ zur Demonstration auf: Samstag, den 17.12.2022 || 14:00 Uhr || Plärrer || Nürnberg || Krieg und Krise: Nicht auf unserem Rücken – gegen die Preissteigerungen gemeinsam auf die Straße!
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Krankenhausreform: Kein Profit auf dem Rücken von Personal und Patient*innen
Für Dienstag den 6. Dezember kündigt Bundesgesundheitsminister Lauterbach eine grundlegende Krankenhausreform an. Fachkreise sind allerdings skeptisch, ob damit wie angekündigt eine „dramatische Entökonomisierung der Krankenhausversorgung“ verbunden sein wird. Im Vorfeld fordert Dr. Arndt Dohmen vom Bündnis Krankenhaus statt Fabrik die Abkehr von der Profitorientierung im Gesundheitswesen und ein Gewinnverbot für Krankenhäuser.
Krankenhaus statt Fabrik: https://www.krankenhaus-statt-fabrik.de/
Trauer um Placido „Dino“ Zammataro
Am 18. November 2022 starb für uns unerwartet Placido „Dino“ Zammataro. Der Musiker, der zuletzt im Logistikbereich der Klinikum Nürnberg Service GmbH arbeitete, setzte sich als Betriebsrat entschlossen für seine Kollegen und Kolleginnen ein. Von ihnen wurde er nicht nur für seinen Humor geschätzt, sondern vor allem auch für den Rückhalt, den er jedem und jeder Einzelnen in der Gemeinschaft gab. Heute am 24. November fand die Beerdigung statt. Mehr als 200 Menschen erwiesen ihm die letzte Ehre.
Wir lernten Dino während des Kampfs der Servicebeschäftigten für die Rückkehr in den TVöD kennen. Dieser Streik war nicht nur für ihn und seine KollegInnen bedeutend, sondern er warf die grundlegende Frage nach Gerechtigkeit und Gleichheit auf. Zu Recht fand er daher in ganz Deutschland Beachtung. In diesem Kampf spielte er eine entscheidende Rolle. Er hat sich daher einen kleinen Platz in der Geschichte und einen großen und dauerhaften in unserem Gedächtnis erworben. Wir erlebten ihn als starken und mutigen Mitstreiter, der sich mit seinen Fähigkeiten für Andere einsetzte. Unvergesslich hat es sich uns eingeprägt, dass er unserem Protest vor der Meistersingerhalle seine wohltönende Stimme lieh und den Nürnberger Stadtrat mit dem italienischen Partisanen-Lied Bella Ciao an seine Verantwortung erinnerte.
Wir werden nie vergessen, wie er uns schließlich, als es daran ging den Sieg zu feiern, seine wunderbare Musik schenkte und wir mit ihm tanzen und singen durften.
Nun ist Placido Zammataro von uns gegangen. Zahlreiche Kollegen und Kolleginnen, und vor allem seine Freunde und seine Familie trauern um ihn. Wir wünschen ihnen, dass sie in ihrem Leid Trost finden durch die Erinnerung an das Gute, das sie von ihm erfahren haben.
Ciao, ciao, ciao Dino.
Erfolgreich streiken für mehr Personal im Krankenhaus!
Erfahrungen aus dem Klinik-Streik in NRW
Mittwoch, 23.11., 19 Uhr, Nürnberg, Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Str. 06
Bildnachweis: Daniel Behruzi (Warnstreik für Entlastung am Frankfurter Uniklinikum, 28.9.2022)
Wochenlang streikten im Sommer Kolleg*innen an sechs Unikliniken in Nordrhein-Westfalen für mehr Personal und für bessere Arbeitsbedingungen. Mit Erfolg! Auch in der Metropolregion fordern seit langem Beschäftigte an Kliniken mit wachsender Dringlichkeit Entlastung. Was können wir aus dem Erfolg der Kolleg*innen lernen?
Protest gegen Maßregelung: Solidarität mit Silvia Habekost
Bild: GesundheitsarbeiterInnen protestieren am 17. Juni 2020 in Berlin unter dem Motto „Profite pflegen keine Menschen“ für bessere Bedingungen im Gesundheitswesen.
Die Initiative Gesundheit statt Profit unterstützt die Forderung der Krankenhausbewegung nach sofortiger Rücknahme der Abmahnung des Vivantes Konzerns gegen die Anästhesie-Pflegerin Silvia Habekost.
Die Beschäftigte am Vivantes-Krankenhaus Friedrichshain hatte in den langwierigen Streiks für einen gemeinsamen Tarifvertrag und für bessere Arbeitbedingungen in Berlin immer wieder ihre Stimme erhoben. Ein Dreivierteljahr nach dem Abschluss eines Tarifvertrags beklagen Beschäftigte, dass Vivantes darin enthaltene Regelungen nicht umsetzt und unterläuft. Auch Silvia Habekost kritisierte dies öffentlich. Unter anderem in der TAZ wird sie mit den Worten zitiert: „Es ist zum Kotzen“.
Mit der nun erfolgten Abmahnung versucht die Klinikleitung den Protest zu ersticken. Die Gewerkschaft ver.di fordert die Rücknahme der Maßregelung. KollegInnen von Charité und Vivantes kündigten bereits Solidaritätsaktionen an, sollte dies nicht erfolgen.
Wir schließen uns den bundesweiten Solidaritätsbekundungen an und haben folgenden Brief an die Vivantes-Geschäftsführung geschickt:
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit Slogans wie „Gemeinsam statt einsam“ und „Garantiert statt gut gemeint“ werben Sie neue Pflegekräfte mit Verweis auf die verbesserten Arbeitsbedingungen durch den Tarifvertrag „Pro Personal Vivantes“ an.
Silvia Habekost ist eine aktive Gewerkschafterin und Vivantes-Beschäftigte, die diesen Tarifvertrag mit der Berliner Krankenhausbewegung in einem langen Arbeitskampf mit erstritten hat. Nun erhielt sie durch die Personalabteilung von Vivantes ungerechtfertigterweise eine Abmahnung. Sie klagte nur ein, wofür Sie Werbung betreiben. Hier soll eine äußerst engagierte und langjährige Mitarbeiterin mundtot gemacht werden.
Kritik lässt sich jedoch nicht verbieten. Mit Kritik gilt es sich auseinanderzusetzen und der Tarifvertrag „Pro Personal Vivantes“ muss zu Gunsten der Beschäftigen und der PatientInnen umgehend umgesetzt werden.
Wir fordern Sie auf diese Abmahnung zurückzunehmen.
Initiative Gesundheit statt Profit, Nürnberg
Demo am Sa. 20.08: Rechte Propaganda stoppen – Für ein solidarisches Gesundheitssystem
Demo und Kundgebung: Sa. 20.08, 11 Uhr, Plärrer / 13 Uhr, Kornmarkt
Wir lassen uns nicht spalten. Gemeinsam mit unseren Gewerkschaften für unsere Rechte.
Der 20.08. ist der 75. Jahrestag der Urteile gegen Nazi-Ärzte. Sie hatten in der Nazizeit grauenhafte Menschenversuche durchgeführt. Ausgerechnet an diesem Tag ruft eine sogenannte Aktionsgemeinschaft zum Gedenkmarsch gegen „Zwangsmedizin“ durch Nürnberg auf.
Rechte Gruppen wie die Pseudo-Gewerkschaft „Zentrum Gesundheit & Soziales“ möchten berechtigte Kritik in der Bevölkerung an der Gesundheitspolitik für sich ausnutzen. Auf empörende Weise setzen sie sich selbst mit den Opfern des Nationalsozialismus gleich und verharmlosen so dessen Verbrechen. Schließe dich den Gegenprotesten gewerkschaftlicher, antifaschistischer, demokratischer Kräfte an.
Stoppt rechte Propaganda
Beteiligt euch am weißen Block
Treffpunkt: 11 Uhr Plärrer
Stoppt Nazipropaganda – Solidarität statt Holocaust-Verharmlosung
Der 20.08.2022 ist der 75. Jahrestag der Urteile gegen Nazi-Ärzte für ihre Beteiligung an den Verbrechen des Nationalsozialismus. Sie hatten grauenhafte Menschenversuche und Morde an Kranken durchgeführt. An diesem Tag ruft ein rechtes Bündnis zur Kundgebung in Nürnberg auf. Das Motto lautet „Nie wieder Zwangsmedizin“, wodurch aktuelle Impf- und Coronapolitik mit den Naziverbrechen gleichgesetzt wird. So wollen sie den Nationalsozialismus verharmlosen.
Mit dabei ist unter anderem auch „Zentrum Gesundheit & Soziales“, ein Ableger der dem ultrarechten Spektrum zugehörigen Pseudo-Gewerkschaft „Zentrum“. Mit dieser Gründung wollen die Rechten Verwirrung stiften und die GesundheitsarbeiterInnen spalten, die in der vergangenen Zeit starke Kämpfe für ein solidarisches Gesundheitssystem jenseits der Profitorientierung führten.
Gemeinsam mit vielen anderen wollen wir am 20.08. den Rechten entgegentreten und ihnen die Suppe versalzen. Was ist der richtige Gegenkurs gegen neurechte Verwirrungsstrategien im Gesundheitswesen und anderswo? Was können wir konkret tun? Das diskutieren wir am Samstag den 06.08. 2022 im Rahmen der ISA-Kneipe.
Heraus zum Tag der Pflege 2022 – Fahrraddemo durch Erlangen
- Fahrraddemo am 12.05. in Erlangen, 16 Uhr, Schlossplatz
- Zugtreffpunkt in Nürnberg, 15:15, Gleis 4
Nach all dem Applaus, nach all dem Gerede von Systemrelevanz, hat sich im Gesundheitswesen nichts zum Besseren verändert. Wir sind wütend. Viele Kolleg innen haben Krankenhäuser und Pflege verlassen. Wir arbeiten weiter, immer wieder an der Grenze unserer Belastbarkeit. Oft alleine auf einer Station, immer mit dem Gefühl nicht das Notwendigste getan zu haben. Immer wieder ohne die notwendige Anzahl von Kolleginnen.
Doch deutschlandweit stehen Pflegekräfte auf und kämpfen: Für sich, für die Patient innen, für ein besseres Gesundheitssystem. Für Entlastung. Zuletzt in Berlin und aktuell in NRW. Gesundheitsarbeiter*innen organisieren sich gewerkschaftlich und streiken.
Entlastung jetzt – der notwendige Kampf der Krankenhausbewegung
Veranstaltung: Dienstag, 03. Mai, 19 Uhr, Nachbarschaftshaus Gostenhof
Pflegenotstand, Arbeitsdruck, ein Gesundheitssystem das auf einen Kollaps zusteuert. Trotz zugespitzter Lage werden die Mahnungen der Beschäftigten im Gesundheitswesen nicht gehört. Ihre Forderungen werden auch von der neuen Regierung missachtet. Nun sind sie in der ganzen Republik in Bewegung. Was tun, um unsere Ziele durchzusetzen und auf Dauer ein Gesundheitswesen jenseits von Profitdenken zu erreichen?
Es diskutieren mit uns:
- Anja Voigt, Sprecherin der Berliner Krankenhausbewegung
- Antje Hauptmann, Fachpflegekraft aus Nürnberg, Initiative Gesundheit statt Profit
Auf zum Frauenkampftag 2022: Das Gesundheitswesen demonstriert mit
Demo, Samstag, 12.März, 14.00 Uhr, Plärrer/Gostenhofer Hauptstraße
Macht mit beim weißen Block: Pflege, ÄrztInnen, Servicepersonal, Labor, MTAs, Verwaltung, alle die die Versorgung aufrecht erhalten, Patienten und ihre Angehörigen.
Im Gesundheitswesen arbeiten 75% Frauen. Deshalb rufen auch wir auf zur Frauenkampfdemonstration am 12. März. Wir Frauen und auch Männer aus dem Gesundheitswesen wollen dabei sichtbar sein in einem eigenen weißen Block. Kommt in Dienstkleidung und werdet laut gegen schlechte Arbeitsbedingungen, Unterbesetzung und gegen jegliche Profitorientierung im Gesundheitswesen.