Donnerstag, 11.05.2023, Nürnberg, 18 Uhr, Lorenzkirche
Personalmangel macht die Arbeitsbedingungen in der Alten- und Krankenpflege unerträglich. Das führt zur Berufsflucht und zu noch mehr Personalmangel. Daran wird Lauterbachs Reform nichts ändern. Sie beendet den Konkurrenzdruck der Einrichtungen nicht, und verantwortlich für die Abwärtsspirale ist ja der dem Gesundheitswesen verordnete Profitzwang. Der Zorn der Beschäftigten über die unerträglichen Verhältnisse ist daher nicht geringer geworden, wie sich auch bei den Streiks und Protesten der jüngsten Zeit zeigte.
In Redebeiträgen und mit fantasievollen Aktionen unterstützt von der Gewerkschaft ver.di und der Initiative Gesundheit statt Profit werden Beschäftigte am Vorabend zum Tag der Pflege der Öffentlichkeit klarmachen, dass Entlastung notwendig ist und dass sie so lange auf die Barrikaden gehen werden, bis die Wende zum solidarischen Gesundheitssystem erkämpft ist, in dem GesundheitsarbeiterInnen nicht mehr ausbrennen und in dem die Fürsorge für die Patienten im Vordergrund steht.
Während Corona gab es reichlich Applaus für Pflegekräfte, aber geändert hat das leider gar nichts. Nach wie vor ist der Arbeitsalltag fast unmöglich zu bewältigen und Einspringen aus dem frei sowie unzählige Überstunden werfen auch die Freizeitplanung über Bord. Doch so richtig wichtig scheint das wohl niemand mehr zu finden, denn weder folgte der öffentliche Aufschrei, noch reagierte die Politik.
Dabei ist Pflegenotstand auch kein neues Problem. Es ist klar, dass es so nicht mehr lange weiter gehen kann… inzwischen fehlt nicht nur die zweite Reihe, sondern auch die erste bricht nach und nach weg.
Für einen Beruf, der so viel Verantwortung mit sich trägt, körperlich unfassbar viel abverlangt und gleichzeitig immer im Kopf mit nach Hause genommen wird, ist die Bezahlung deutlich zu niedrig und die Ausbildung nicht attraktiv genug.
Und darunter leiden nicht nur Pflegekräfte sondern die ganze Gesellschaft. Denn wenn es so weitergeht, wird bald niemand mehr Kranke, Alte oder Hilfsbedürftige pflegen.
Also egal ob Pflegekraft oder nicht, unterstütze unsere Kundgebung am 11.05. vor der Lorenzkirche und setze ein Zeichen gegen den weiteren Verfall unseres Gesundheitssystems!